FVA 17 - Nurflügler

Im Jahre 1954 übernahm die FVA einen Forschungsauftrag des Bundesverkehrsministeriums zwecks Betreiben der Musterzulassung des Nurflügel Horten Ho 33-V71 zum Motorflugzeug. Alle diesbezüglichen Arbeiten und Nachweise sollten von ihr neu durchgeführt werden.

Dieses von Herrn Walter Horten aus Bonn konstruierte Muster schloss an die zahlreichen vor 1945 entwickelten Horten-Nurflügel an. Das Flugzeug wurde schon im Hinblick auf eine spätere Verwendung als Motorflugzeug entworfen. Da die VI zunächst als Segelflugzeug eingeflogen wurde, wurde unter anderem wegen der richtigen Schwerpunktlage im Rumpfauslauf das vorgesehene Triebwerksgewicht als Ballast eingebaut.

Die ersten beiden Versuchsmuster der Ho 33 wurden von der Firma Alfons Pützer KG in Bonn gebaut. Die zunächst der Berechnung zugrunde gelegten Daten waren die folgenden:

  • Spannweite: 19,20 m
  • Flügeltiefe an der Wurzel: 3,25 m
  • Flügelfläche: 35,60 m
  • Leergewicht: 430 kg
  • Fluggewicht: ca. 650 kg
  • Flächenbelastung 18 kg/m²

Der Flügel war einholmig mit Torsionsnase in Holz ausgeführt. Im Außendügel befanden sich die kombinierte Quer- und Höhensteuerung sowie besondere Klappen, die zur Seitensteuerung nach oben als Widerstandsfläche ausgeschlagen wurden. Der Rumpf war wie der Flügel in Holzbauweise ausgeführt mit zwei Sitzen hintereinander.

Im Rumpfheck war der Raum für das Triebwerk vorgesehen. Als Fahrwerk kamen Tandemfahrwerk mit steuerbarem Heckrad und zwei einziehbaren Stützrädern etwa im inneren Drittel der Halbspannweite zur Verwendung.

Zunächst wurde der Rumpf von der Firma Pützer nach Aachen in die FVA-Werkstatt überführt, wo bald mit den Arbeiten für den Triebwerkseinbau begonnen wurde. Als Triebwerk war ein Zündappmotor „Z 9-092“ (-092 in = -2,34 m) mit folgenden Daten vorgesehen:

  • Leistung: 50 PS (36,8 kW) bei 2300 U/min
  • Verbrauch: 210285 g/PSh
  • Gewicht: ca. 65 kg Einbaugewicht

Gleichzeitig mit den Werkstattarbeiten wurde im Rahmen einer Studienarbeit der Festigkeitsnachweis für das Motorgerüst geführt. Diese Arbeiten nahmen etwa vier Monate in Anspruch.