FVA auf dem Sommertreffen 2020 - Woche 3

Veröffentlicht am 18.09.2020 von Pascal Gorke

Die dritte und letzte Woche des Sommertreffens brachte wieder einen FVA Schichtwechsel mit sich. Teflon, Leo und Patrique machten sich auf nach Stendal.
Nachdem in der vorherigen zweiten Woche durch Alf und CC optimierungsfähige Punkte an der FVA 29 entdeckt worden waren, konnten beide mit über 100 Stunden Arbeit fleißig ebendiese Punkte angehen und abarbeiten. Demnach war die Motivation groß, weitere Punkte des Flugerprobungsprogrammes zu erfliegen. In Woche 3 konnten wir einen von WaHu zusammengestellten Logger zum Einsatz bringen. Hierbei war das Ziel, die Belastung in Form von Beschleunigungen im Bereich der zukünftig eingesetzten Antriebsbatterie zu ermitteln. Dadurch können valide Informationen gewonnen werden, die eine Bewertung unserer Konstruktion und Ausführung ermöglichen. In Aachen werden die Daten für die exemplarischen Flüge ausgewertet. Wie bereits vermutet stellen das Startrollen sowie die Landung die größten Belastungen dar. Die Aufnahme mit 30Hz konnte Beschleunigungen bis 2,3g identifizieren.

Wie so oft traten im Verlauf der Vorbereitungen auf unser gestecktes Ziel der Woche, mit frei drehendem Propeller im Windmilling zu fliegen, ein paar weitere, zuvor unbekannte Herausforderungen auf, die mit etwas Geduld und genauerem Hinsehen gemeistert werden konnten. Nach ein paar Testflügen mit aus- und einfahrendem Mast war es dann so weit, die FVA 29 konnte im Windmilling fliegen und wertvolle Daten für die weitere Flugerprobung liefern. Die Sinkleistung nimmt dabei geringfügiger ab als erwartet. Das Abgleiten bei feststehendem Propeller im vergangenen Jahr zeigte deutlich höhere Sinkgeschwindigkeiten auf.
Insgesamt wurden die Ergebnisse des Sommertreffens für die FVA 29 positiv bewertet. Es konnten einige wichtige Punkte aus dem Vorjahr bestätigt werden und darüber hinaus zusätzliche Punkte des Erprobungsprogramms erflogen werden. Der laufende Betrieb ermöglicht darüber hinaus die direkte Optimierung vor Ort und es gab einen Motivationsschub für alle Beteiligten, den wir bis nach Aachen mitnehmen werden.

Petrus hatte wohl Mitleid mit der Idaflieg, oder die Sonnentänze zeigten ihre Wirkung. Jedenfalls gab es an einigen Tagen die Möglichkeit schon früh mit Flugleistungsvermessungen zu beginnen. Auch der in der zweiten Woche zum Erliegen gekommene Zacherbetrieb kam wieder in Fahrt. Abgesehen von den Sondermessprojekten wurden einige letzte Zachereinweisungen durchgeführt. Zur Zufriedenheit der DLR-Vertreter/innen konnten dadurch ausreichend Protokolle gesammelt und Abschlussgespräche geführt werden, um die Datenbank in Braunschweig zu erweitern. Auch unsere ASW 28-18/FVA 29 wurde insgesamt fünfmal gezachert.

Ebenfalls fleißig auf dem Sommertreffen war das Team rund um die WiMi, die FVA 24, mit der in den drei Wochen wertvolle Daten gesammelt wurden, und in der letzten Woche insbesondere die Abwurfvorrichtung mit unterschiedlichem Seilaushang erfolgreich getestet werden konnte. Hierbei wurden mehrere Flüge in doppelsitziger Konfiguration mit unserem Schleppflugzeug D-EBGZ durchgeführt. Der „Winch Operator“ nahm dabei auf der Rückbank Platz, um die Seileinzugsvorrichtung im Zweifel manuell steuern zu können. Ziel der Testflüge war die Informationsgewinnung über die Seilabwurf-Zeiten. Diese hängen von der Auszuglänge des Seils sowie dem Flugzustand ab und variieren dementsprechend stark. Damit konnte auch das Sondermessprojekt WiMi erfolgreich abgeschlossen werden. Daheim in Aachen werden die Videoaufnahmen und Daten der Logger gründlich ausgewertet, aufbereitet und entsprechende Schlüsse gezogen.

Auch in dieser Woche gab es Auftritte von der örtlichen und überregionalen Presse, bei der unsere FVA 29 wieder ins Rampenlicht rückte. Der MDR Sachsen-Anhalt war mit einem Team vor Ort, um einen kurzen Beitrag über die Forschungsprojekte der Akafliegs zu zeigen. Neben unserer elektrischen Heimkehrhilfe durften die Münchener ihre Mü30 „Schlacro“ und die Stuttgarter die fs35 präsentieren.

Die abschließende Woche des Sommertreffens 2020 war personell mit etwa 25 Anwesenden weniger ausgelastet als die beiden ersten Wochen. Wir können auch hier von einer sehr harmonischen und konstruktiven Stimmung berichten.

Von Seiten der FVA möchten wir uns bei allen bedanken, die sich dafür eingesetzt haben, dieses Jahr unter den aktuellen Umständen ein sicheres und erfolgreiches Sommertreffen zu ermöglichen.