Veröffentlicht am 13.08.2020 von Pascal Gorke
Die Enttäuschung, dass unser alljährliches Fluglager in Feurs zum Saisonauftakt aufgrund der dynamischen Entwicklung der SARS-CoV-2 Pandemie und den gerade eingeführten Reisebeschränkungen dieses Jahr ausfallen musste, wirkt bei allen FVAlerinnen und FVAlern nach. Doch umso größer waren die Hoffnungen, dass es dieses Jahr noch die Möglichkeit geben sollte, nach Sainte Croix du Verdon in der Provence, wo letztes Jahr unser Altdamen-Altherren-Lehrgang stattfand, zu fahren. Nach langem hin- und her, Unsicherheit durch unterschiedliche und sich ständig ändernde Regelungen und Auflagen, und nicht zuletzt Einreisebeschränkungen, war dann doch klar, dass wir voraussichtlich problemlos nach Frankreich einreisen können und dort einen schönen Urlaub verbringen werden!
So machten sich am vierten Juli vier FVAler auf den Weg, zu Luft und zu Land, samt Theo (unsere DG-1000T benannt nach Theodore von Karman) im Schlepptau. Unter anderem ist unsere Schleppmaschine, die fleißige GZ, für sechs Wochen bis zum Sommertreffen zum Schleppen eingeplant. Zum Sonnenuntergang waren alle sicher angekommen und wurden mit gutem Essen und französischem Flair empfangen.
Prompt am ersten Morgen waren die Flieger aufgerüstet und es wurden bereits fleißig die ersten Starts geflogen. Tatsächlich gab es in den ersten drei Wochen nur zwei Tage an denen kollektiv Pause gemacht wurde, aber der in der Sommerhitze manchmal verhoffte Regen blieb aus. Das Wetter war heiß und trocken, typisch mediterran eben, mit relativ gleichmäßigen 30 bis 35 Grad, aber kühlen Nächten. Flugwettertechnisch war die Situation, wie die Flugstatistik auf Skylines zeigt, wie erwartet gut aber dennoch „interessant“. So wie es in der Ebene an Schatten mangelte war der Parcours, die ersten 70 Kilometer Richtung Nord-Nordosten, öfter in Wolken. Unser Tag startete mit einem gemeinsamen Frühstuck pünktlich um 9 Uhr. Nachdem alle gestärkt für den Tag waren folgte ein detailliertes Wetterbriefing, welches meist mit der einfachen Bekundung “Fliegen!” abgeschlossen wurde. Glücklicher Weise hatten wir es zum Flugplatz nie weit, da sich der Campingplatz direkt nebenan befindet.
Einzig die in unmittelbarer Nähe zum Flugplatz wohnhaften und anscheinend leicht reizbaren „Killerbienen“ bereiteten den fluggeilen Piloten leichte Schwierigkeiten und forderten so manchen zum Sprint heraus, offizielle Rekorde gibt es noch nicht. Nach ein paar Tagen des Aufruhrs beruhigten diese sich netterweise wieder und alle Beteiligten konnten wieder in Symbiose miteinander verweilen.
Manch einer machte sich schon morgens um 7 Uhr, vor dem Frühstück, auf zu einer kleinen Wanderung an den zu humaneren Zeiten doch gut besuchten Lac de Sainte Croix. Ein angenehmer Start in den Tag, auch wenn man den 130 Meter hohen Aufstieg zurück zum Campingplatz doch als anstrengend empfand. An Pausentagen mangelte es nicht, denn es gab ausgeglichene gesunde Abwechslung vom Fliegen. Meistens beim Schwimmen, Tretbootfahren und Paddeln in der kühlen Gorges du Verdon, auch Grand Canyon du Verdon genannt.
Mit einer motivierten Truppe ließ sich auch ein Sonnenaufgangsschwimmen in der Gorge realisieren, glücklicherweise war auch ein aufblasbares Kanu mit von der Partie, sodass man sich auf den drei Kilometern Freiwasser bis zum eiskalten Wasserfall und wieder zurück auch mal abwechseln konnte.
Das Ergebnis unserer Zeit kann sich doch sehen lassen. Mit weit über 15.000 geflogenen Kilometern bei Skylines, nur von Mitgliedern des SFZ Aachen, sind alle auf ihre Kosten gekommen. Unsere Schlepppiloten bedanken sich auch für die Möglichkeit mehrerer Flüge in die Alpen, sowie wir uns natürlich umso mehr fürs Schleppen und die schöne Zeit unten in Sainte Croix du Verdon bedanken. An dieser Stelle gilt es besonders Dirk und Dominik der SFG Nordstern sowie unsere idaflieg Kollegen Zischi aus Esslingen sowie Shorty aus Karlsruhe zu erwähnen.
Vielen Dank auch an Karlo, der den Betrieb an diesem schönen Flugplatz gemeinsam mit Jürgen organisiert und eine wundervolle Gastfreundschaft darbietet. Danke auch an Teflon für die einwandfreie Organisation, und danke an alle, die dazu beigetragen haben, unsere unvergessliche Zeit unter den besonders schwierigen Umständen möglich zu machen.
Wir sind alle einstimmig der Meinung, dass es sich auch in Zukuft immer wieder lohnen wird den Weg nach Stainte Croix auf sich zu nehmen und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen.