Veröffentlicht am 13.06.2019 von Emil Pluta
was war geschehen
Der Titel verrät eine gewisse Ernüchterung. In 2019 kann man nicht von fliegerisch gutem Wetter für den EuregioCup sprechen. Der am Donnerstag, den 06. Juni, begonnene Segelflugwettbewerb in Aachen-Merzbrück fand in der 19. Auflage statt und dennoch verblieb der Donnerstag als einziger Wertungstag. Was war geschehen?
Voll motiviert sind die WettbewerbsteilnehmerInnen nicht nur aus dem Raum Aachen, sondern sogar aus Bad Pyrmont in Niedersachsen oder Sinsheim in Baden-Württemberg angereist. Zwei Teams aus den Niederlanden unterstrichten den Wettbewerb als einen „Euregio“-Cup und dessen geographische Nähe zu beiden Nachbarländern.
Donnerstag, der erste Wertungstag, startete mit dem morgendlichen Briefing um 10 Uhr, wo die Aufgaben verteilt wurden. Aufgrund mäßiger Thermik durch breitgelaufene Cumulus-Bewölkung und Abschirmung sollten 164 km bei den Hasen und 145 km bei den Igeln zurückgelegt werden. Nach der ersten Wende kamen die ersten Aufrufe zum Zurückholen und so landeten bei der zweitgenannten kleineren Klasse, die mit der Club-Klasse vergleichbar ist, jedes Team außen oder das Hilfstriebwerk wurde eingesetzt. Es ergaben sich lustige Szenen, sodass auf dem Segelfluggelände Düren-Hürtgenwald (zweite Wende) gleich acht Teilnehmer gemeinsam außenlandeten. Das siegreiche Flugzeug hatte sogar den Flugplatz Merzbrück erreicht, jedoch den letzten Wendepunkt etwa 2km nördlich des Platzes nicht mehr erreichen können und sich für die sichere Direktlandung entschieden. Ähnliches Schicksal gab es auch bei den Hasen zu vermelden, bei denen 13 von 24 Teams den Flugplatz erst per Anhängergespann mithilfe der RückholerInnen erreichten. So ein Tag mag als nicht erfolgreich scheinen, jedoch ist es unterhaltsam zu sehen, wenn auf dem Rückweg der ersten Rückholtour eine Kolonne von drei Gespannen vom Flugplatz abfährt, um außengelandete Flugzeuge zurückzuholen. Besonders lange weiße Anhänger als Botschafter und Werbung für den Segelflugsport durchkreuzten das Aachener Umland.
Mehr Anhänger als normal am Platz, das bedeutet, der EuregioCup findet wieder statt
Die FVA stellte sieben Teams beim diesjährigen EuregioCup. Neben den Vereinsflugzeugen ASH 25 E (IM), ASK 21 Mi ($), Glasflügel 304 (MM) und Club Libelle (AJ) waren drei PilotInnen jeweils im Privatflugzeug unterwegs. Phüller mit Paula in der IM und auch Erwin mit dem Schulungsdoppelsitzer ($) boten FlugschülerInnen die Möglichkeit einen Wettbewerb hautnah mitzuerleben.
Warten im Grid, der Wind ist zu stark und verweht die gute Thermik
Bis auf drei Flugzeuge musste die komplette Igel-Klasse am Sonntag nach erfolgloser Aufwind-Suche landen
Die Hasenklasse wartet auf die Schleppflugzeuge
Am Freitag wurde die Igel-Klasse direkt im Briefing neutralisiert, d.h. für diesen Tag war das Fliegen gestrichen und die Wertung ausgesetzt. Die großen Hasen mussten aufbauen, um dann am frühen Nachmittag doch abbauen zu dürfen. Gleiches Spiel ergab sich für den folgenden Samstag. Durchweg sehr starke Winde und Böen bis zu 70 km/h am Boden machten es trotz thermisch aussichtsreicher Luftmasse unmöglich einen fairen Wettbewerbstag zu veranstalten. Hajo ließ sich als „Schnupperer“ schleppen und sollte die Wettersituation aus erster Hand für die am Boden wartende Sportleitung erproben. Er kam zwar zu keinem positiven Ergebnis, flog dennoch die ausgeschriebene Mindeststrecke von 101 km. Respekt!
Nachdem beide Klassen im Auf- und Abrüsten auch ohne zu fliegen trainiert waren, konnte am Sonntag das Grid auf der Piste 08 aufgebaut werden und das bereits bei Startbereitschaft um 11 Uhr. Man wollte das kurze Wetterfenster nutzen, was mäßig gelang. Zwei Schnupperer machten sich für die Igel-Klasse auf in die Luft und konnten Steigwerte melden, sodass die gesamte Klasse geschleppt wurde. Die Freude war nur von kurzer Dauer, so kam die Cirren-Abschirmung schneller als gedacht und die breitgelaufenen Cumuli brachten keinerlei Steigen mehr. Bis auf drei Flugzeuge mussten alle Igel wieder in Aachen landen, was ein unterhaltsames Bild abgab. Gemeinsam kreisende Flugzeuge, die jedoch nicht stiegen und kurz darauf nach einander zurück auf dem Flugplatz einfielen. Die bereits angeschleppte Hasen-Klasse wurde auch unterbrochen nach etwa sieben Flugzeugen. Aufmerksame LeserInnen wissen es bereits: Der Tag wurde daraufhin neutralisiert.
Pfingstmontag, der letzte Wettbewerbstag, versprach kein besseres Wetter. Dennoch, so muss man leider sagen, wurde von Seiten der Sportleitung nachvollziehbar versucht, auch aus diesem Tag trotz im Vergleich zum Vortag tendenziell schlechterer Wettervorhersage einen Wertungstag zu machen. Dies scheiterte und es blieb mal wieder bei einer Auf-/Abrüstübung. Am Spätnachmittag gab sich wie jedes Jahr der Bürgermeister von Würselen die Ehre und partizipierte bei der Siegerehrung. Gemäß seiner Ankündigung ist man bestrebt, bis zum nächsten EuregioCup in 2020 die Start- und Landebahn bereits gedreht und ausgebaut zu haben. Bei dem sportlichen Zeitplan sind wir aber mal gespannt und drücken die Daumen!
Teilnehmende FVA Pilotinnen und Piloten
Die Verpflegung war wie immer zur großen Zufriedenheit sichergestellt. Ob Getränke oder Brötchen und Suppe beim LVA Clubheim, sowie auch das abendliche Grillen bei der SFG Nordstern luden trotz schlechtem Flugwetter ein, die Zeit entspannt am Flugplatz zu verbringen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Organisation und die vielen HelferInnen. Wir sehen uns im kommenden Jahr wieder!