Veröffentlicht am 17.02.2018 von Martin Valley
Während der letzten Wochen konnte man in der Werkstatt immer wieder Einblicke in den Mastbau für die FVA 29 bekommen. Denn mittlerweile wurde neben mehreren Masten für das Leichtbau Institut SLA auch der fliegende Mast gebaut, der bald schon seinen speziellen Belastungsversuch bestehen soll. Anlass genug einmal einen genaueren Blick auf den Bau eines solchen Mastes zu werfen.
Wie entsteht ein Mast ? Seefahrer werden vermutlich antworten, dass sie einmal in den Wald gehen sich einen schönen Baum suchen und fertig. Im Zeitalter der CFK und GFK Werkstoffe liegt das Ganze etwas anders. Nach der Definition der Mastgeometrie wurde die Form gefräst und lackiert, um eine möglichst hohe Oberflächengüte zu erreichen. Der Bau des Mastes teilt sich dann auf die beiden Schalen auf. Diese werden zunächst mit Kohlefasern in die Teilformen hineinlaminiert. Wie bei einem Flügel ist die Außenhaut auch beim Mast nicht alleine in der Lage die einwirkenden Lasten durch den Motor aufzufangen. Daher werden Einlegeteile an beiden Enden und am Übergang zum aerodynamisch optimierten Maststück angebracht. In diesen Stücken befinden sich gleichzeitig Durchführungen für die Leitungen zum Motor.
Die beiden Mastschalen kurz vor der Verklebung
Das Dickharz für die Verklebung wird aufgetragen
Die Einlegeteile werden mit Dickharz auf der Unterschale verklebt, dann wird gewartet, bis die Verklebung ausgehärtet ist. Nun folgt die Zusammenführung von Ober- und Unterschale. Nachdem die Unterchale mit allen notwendigen Zusätzen versehen wurde, werden die vorgesehenen Klebeflächen ebenfalls mit Dickharz bestrichen und die Oberschale aufgesetzt. Dabei müssen die Schalen möglichst passend aufeinander zu liegen kommen, um den Austritt von Dickharz während der Verschließung der Formen zu verhindern und gleichzeitig das Schließen der Form zu begünstigen.
Liegen die Formen aufeinander, wird die Form der Oberschale aufgesetzt und mit der Unterform verspannt, um ein möglichst formgetreues Ergebnis zu erhalten. Nach der Entformung einen Tag später, wird der fertige Mast im Temperofen zur Festigkeitserhöhung für einige Stunden aufgeheizt. Am Ende steht ein glänzender Mast, der ebenso glänzende Augen bei seinen Laminierern hervorruft. Wenn er jetzt noch seinen Belastungsversuch besteht ist das Ergebnis perfekt.
Der fertig präparierte Mast mit gut sichtbarem Dickharz
Da ist das Ding! - der fertige Mast nach der Lackierung