Veröffentlicht am 12.06.2017 von Martin Valley
Bedauerlicherweise muss ich diesen Artikel in diesem Jahr mit einem Rückschritt der fliegerischen FVA Aktivitäten anfangen, denn aus der Gruppe der jungen FVAler haben in diesem Jahr nur 4 Leute teilgenommen, davon 3 mit privaten Fliegern. Am Mittwochnachmittag, nur wenige Stunden vor dem Briefing, befand sich die eine Person noch leicht im üblichen vorfliegerischen Stress, den Vereinsflieger für den Wettbewerb nach einer langen Winterpause fertig zu machen. Auch in der Organisation und Ausführung des Wettbewerbs war die FVA in diesem Jahr wieder helfend tätig, sodass noch der Fallschirm in der Briefinghalle aufgehängt werden konnte und der finale Schleppplan für die Schleppmaschinen erstellt wurde. Auch während des Wettbewerbs waren wir als Startleitung und Essensmannschaft eingebunden. Um 20 Uhr traf man sich dann in der Briefinghalle zusammen mit den meisten Teilnehmern und allen Beteiligten, um das Geschehen der nächsten Tage zu besprechen. Wichtige Hinweise zu den Wettbewerbsregeln, Sicherheitsanweisungen zum Fliegen und der Zugang zu Hopfenbräu und Speis wurden gegeben… Ebenfalls die Aussicht auf gutes Fliegerwetter am kommenden Tag.
Am frühen Donnerstagmorgen, bereits um 0900 lcl, ging der erste F-Schlepp des Tages raus. Man musste nun doch noch die Systemfunktionalität unserer ASH-25E feststellen und aus dem Grinsen der landenden Piloten konnte man schließen, dass alles wie gewohnt funktioniert und man den Flieger kurz vor Briefingbeginn zwischen die anderen Piloten ins Grid stellen konnte. Phüller und ich hatten am Donnerstag die Ehre zusammen die ASH zu fliegen und beim Briefing bekamen wir schon unsere erste Aufgabe. Ins Sauerland, nach Meschede, dann in den Süden nach Schameder und zurück über die Kraftwerke nach Aachen hieß die Herausforderung für diesen Tag. 380 intensive Kilometer standen uns bevor, aber erst war der F-Schlepp auf der 08 mit wenig Wind und warmen Temperaturen zu überstehen. Sicher in die erste Thermik gekreist, zeugte diese bereits von einem schnellen Tag, denn mit mehr als 2,5 Metern wurden wir auf über 1400 m gebracht. Als nicht gerade erfahrenste Wettbewerbspiloten warteten wir also vor der Startlinie bis sie freigeben wurde.
Der erste Schenkel verlief für Phüller und mich recht gut, aus unserer Sicht. Wir hatten keinen Piloten vor uns für die ersten 100 km, sondern mussten lediglich darauf achten, dass uns keiner überholt. Mit schönen Wolkenstraßen im Sauerland, 6.5 m/s Steigen in Dormagen und knapp 2000 Meter Basis, ging es uns auch gar nicht so schlecht. Kurz vor der ersten Wende in Meschede waren wir dann zusammen mit anderen Piloten unserer Klasse unterwegs und wendeten fast gleichzeitig. Auch über Funk hörte man, dass nun alle etwas angespannter waren, denn die Bärte wollten nicht mehr so richtig unter den eigentlich vielversprechend aussehenden Wolken stehen und das Gelände stieg an. Man nahm, für das Gewissen und zwecks Verhinderung einer Außenladung, dann auch einen 1 Meter Bart mit, aber weiter südlich standen eigentlich die Wolken unserer Begierde. Es war gut, dass wir in der ASH saßen, denn so konnten wir ein wenig weiterfliegen, kamen dabei zwar etwas tiefer, wurden dafür aber mit einem 4,5 Meter Bart über einem Ost-West-Grat belohnt. Diese Info gaben wir gerne an die anderen Piloten weiter und rasch kamen weitere zu uns in den Bart.
Auch die zweite Wende verlief super, unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag deutlich über 100Km/h und wir waren optimistisch, dass dies auch so weiter verlaufen würde. Das Wetter sah gut aus und den Endanflug hatten wir ja auch noch vor uns. Von hinten gab Phüller mir ab und zu Infos aus der SFZ-Aachen Whatsapp Gruppe, dass ein „größerer“ Teil der Ige-Gruppe in der Eifel bereits außen gelandet sei. So recht konnten wir das bei dem Wetter nicht verstehen, aber das muss wohl die hohe Feuchtigkeit weiter im Süden sein, denn auf unserer Route lagen exzellente Segeflugwettererscheinungen.
Beinahe hätten wir den Wendepunkt „Rade“ vergessen, das wäre wohl meine Schuld gewesen, obwohl ich diesen bei uns ins LX eingetragen hatte. Dank „OK“ und einem kleinen Umweg haben wir Ihn dann doch mitgenommen.
Leider war das Wetter ab Rade auch nicht mehr so geil wie vorher. Etwas weniger Wolken, schlechtere Sicht und schwächere, engere Bärte verleiteten uns dazu auch etwas herumzurühren, was unseren Schnitt nicht gerade verbesserte. Auch habe ich mich nicht getraut, wie die Profis es getan haben, aus dem Bergischen direkt nach Dormagen abzugleiten. So wurde ich von OK, TA2 und A2 überholt. Während A2, ein Ventus 1, tiefer als wir in den Anflug auf Dormagen ging, kurbelte ich noch im Nichts herum. Schließlich entschied ich mich doch dafür weiterzufliegen, und kam viel zu hoch in Dormagen an, wo ich mich dann noch mit dem Finden und vernünftigen Zentrieren des Bartes schwer tat.
Mit ausreichend großer Höhe flogen wir mit unserem 25,6 Meter Ungetüm weiter auf ein doch noch funktionierendes Kraftwerk „Neurath“ zu, wo wir uns fast auf Endanflughöhe bringen konnten. Ein paar tragende Linien nördlich von Jülich verschafften uns dann genug Höhe bis Kronenbrot und schließlich zur Ziellinie. Mit einem 99er Schnitt war der erste Wertungstag abgeschlossen und wir stellten fest, dass es für den 4. Platz reichte. Wichtig ist an dieser Stelle die höhere Platzierung gegenüber der anderen ASH 25 zu erwähnen. Überaus Glücklich mit dem Tag und der Platzierung sollte es morgen mit einem weiteren Flugtag weitergehen. Schnell noch Bezüge auf die Flieger und kühles Bier in die Hand und der Tag war perfekt.
Doch eine Rückholtour stand uns noch bevor. Merlin lag neben Weißweiler. Im Laufe des Abends erfuhren wir auch, dass es bei Meschede einige abgelegt hatte und lange Rückholtouren unter anderem für die YD und die 35 noch anstanden. Zum Glück konnte man dafür andere Leute begeistern…
Ein schwer bepackter und schwer glücklicher Bornie
Diesem Bericht von Börnie und Phüller kann man entnehmen was für ein gelungener Wettbewerb der Euregiocup auch dieses Jahr wieder war. Der Euregiocup ist seit jeher eine der einfachsten Möglichkeiten für junge Scheininhaber zum ersten Mal einen Wettbewerb zu erleben und auch teilzunehmen, dazu kommt natürlich das Erlebnis an sich, das so ein Wettbewerb darstellt. Seit sich unsere Reihen wieder gefüllt haben und wir auch sehr aktiv an Wettbewerben teilnehmen hat sich auch unsere Beteiligung am Euregiocup wieder erweitert und so stellten wir dieses Jahr z.B. teilweise die Startleitung und übernahmen am Freitag den Essensdienst, um die LVA ein Stück weit zu entlasten und uns für die Bereitstellung ihres Clubheims zu bedanken.
Zuletzt gibt es dann tatsächlich noch einen großen Erfolg zu verkünden, denn Börnie erzielte am Ende den Titel-Hattrick mit den Auszeichnungen für “Schnellster Ausländer”, “Schnellster Junior Index bereinigt” und “Schnellster Pilot des EC Index bereinigt”, dazu gab es dann auch noch den 3. Platz in der Hasen Klasse und jede Menge Pokale. Zu so vielen Ehrungen gratulieren wir natürlich sehr gerne und hoffen, dass der nächste Euregiocup noch erfolgreicher wird als dieser!
Siegerehrung am Abend
Der FVA-Topf mit groooßem Rührlöffel