Grenzlandcup 2022

Veröffentlicht am 26.06.2022 von Linus Baur

Nach einer kurzen Anreise am Freitag und dem Eröffnungsbriefing konnte es am Samstag direkt mit dem ersten von vielen ersten Wertungstagen losgehen. Die Wetterprognose versprach ab 14:00 nutzbare Blauthermik mit stetig steigender Basis und um 18:00 atemberaubende Steigwerte von 2 m/s. Ausgeschrieben war eine Racingtask mit 110km Länge nach Weißweiler und wieder zurück. Also war eigentlich eine schnelle und kurze Runde zu erwarten. Nachdem die ersten Flugzeuge gestartet waren und keinen Anschluss finden konnten, wurde nochmal pausiert (Das Motto der nächsten Woche wie sich zeigen sollte). Nachdem alle letztendlich in der Luft waren, wurde die Startlinie um 16:00 geöffnet und es konnte losgehen. Während die meisten direkt abgeflogen sind, musste ich mich erst einmal wieder aus 200m hochkämpfen, um abfliegen zu können. Von den versprochenen Steigwerten war weit und breit nichts zu finden und so dauerte es auch nicht lang bis fast das ganze Feld auf Äckern zwischen Grefrath und Weißweiler verteilt lag. Irgendwie konnte ich mich aber dann doch bis Weißweiler retten und nochmal ordentlich Höhe für den Rückweg tanken. Da es mittlerweile auch schon nach 18:00 war gingen die Steigwerte sowie vor allem die Basis langsam immer weiter zurück. So ging es dann von Acker zu Acker, Stück für Stück in Richtung Norden. Um 19:00 war dann endgültig Schluss mit der Thermik und es ging auf einen Acker bei Nettetal. Ca. 15 min später stand dann ein ganzer Löschzug der örtlichen Feuerwehr und die Polizei am Acker, ein Anwohner oder Passant hatte einen Flugzeugabsturz gemeldet. Nachdem die Polizisten vergeblich versuchten jemanden beim LBA zu erreichen und abzuklären, ob man denn noch irgendwas sichern oder in Beschlag nehmen muss, durfte das Flugzeug dann auch endlich wieder vom Acker geschoben werden. Dabei haben freundlicherweise die Feuerwehrmänner und -frauen noch geholfen, vielen Dank! Letztendlich gab es noch kurz Verwirrung, die Polizei wollte noch einen Flugdatenschreiber haben und hat fast noch den Nano Logger mitgenommen, das ließ sich zum Glück nach einer Diskussion noch auflösen.

Nach der ganzen Aufregung kam dann, zurück in Grefrath, die Enttäuschung es sind nicht genügend Piloten über die Mindestdistanz von 100km gekommen. Damit wurde dann der Tag nicht gewertet.

Startaufstellung am Morgen

Für den nächsten Tag war den ganzen Tag Regen angekündigt, sodass es erst am Montag weiterging. Diesmal in der ersten Reihe, ging es dann auch früh in die Luft. Wie sich dann kurze Zeit später herausstellte zu früh, bei 40 km/h Wind hat die eine Wolke im Lee des Platzes leider nicht gezogen. Nach einer schnellen Rückholtour, diesmal ohne Besuch von der Polizei und Feuerwehr, wurde der Tag dann letztendlich neutralisiert. Damit war ich auch schon fertig mit abrüsten als die anderen noch im Grid standen. Das mit dem Außenlanden hat manchmal auch seine Vorteile.

Nach ein paar Tagen teils mit Startaufbau und teils durch Regen schon morgens verhindert, konnte am Freitag dann nochmal ein Anlauf für den ersten Wertungstag gestartet werden. Diesmal gab es eine AAT (assigned area task) wieder nach Süden Richtung Stolberg, einmal bis Langenfeld und zurück nach Grefath. An dem Tag war mäßige Thermik und zur Abwechslung der letzten Tage mal mit wenig Wind aus Südwest angekündigt. Also ging es wieder los Richtung Weisweiler, an dem Tag sogar größtenteils oberhalb von 500m. Die Steigwerte wurden auch zunehmend besser, so ging es dann recht problemlos über die Kraftwerke nach Langenfeld. In Langenfeld habe bin ich dann nach unten aus den guten Steigwerten gefallen und musste mich dann nach der Wende in 300m über einem Acker am Rhein ausgraben. Zurück in Fortuna ging es dann leider nicht mehr hoch genug, um direkt nach Weisweiler zu gleiten. Unter einer breitgelaufenen Reihung konnte ich dann recht gut im Geradeausflug die fehlenden Meter noch rausholen. Weisweiler ging zum Glück noch hoch genug, sodass der Endanflug aus Weisweiler gerade so möglich wurde. In komplett toter Luft konnte ich dann die letzten 50km einfach noch abgleiten und das erste Mal auf dem Wettbewerb wieder in Grefrath landen.

Flugplatz Grefrath-Niershorst von oben

Für den letzten Tag war wieder fliegbares Wetter angekündigt. Mit einer ähnlichen Aufgabe wie am Vortag ging es wieder los. Diesmal mit mehr Warmlufteinfluss und deutlich unzuverlässigeren Steigwerten. Auch die Kraftwerke wollten nicht so recht, sodass die Tour durch den Korridor deutlich mühsamer und tiefer ausfiel. In Weisweiler auf dem Heimweg hat sich dann der harte Kern aus 6X, 3C und TH dann gesammelt und den Heimweg gemeinsam angetreten. Ich bin dann leider mit der TH irgendwann unten rausgefallen und letztendlich in Wanlo gelandet. Dort konnte ich das Flugzeug freundlicherweise über Nacht in der Halle stehen lassen und wurde auch direkt mit nach Grefrath genommen. Die 6X und 3C haben dann noch den letzten entscheidenden Bart gefunden und haben es sogar noch bis nach Grefrath zurückgeschafft.

Mit dem Tagessieg am Freitag und dem 3. Platz am Samstag kam dann letztlich in der Gesamtwertung der 2. Platz raus.

Der fliegerisch etwas maue Wettbewerb wurde aber letztendlich durch die sehr erfolgreiche Rückholerolympiade gerettet. In Disziplinen wie Kartfahren, Flunkyball, Twister, Nageln, Bierbankbouldern, Maßkrug stemmen und einem Triathlon in vier Disziplinen konnten Mimimi, Küken und Eric einen respektablen 5. Platz ergattern. Vielen Dank an euch drei für eure Hilfe ohne euch wäre die Woche so nicht möglich gewesen! Und großer Dank geht natürlich auch an Turbo für dieses geile Flugzeug!

Landung in der TH

Bilder von Mats Fotografie