Projekt Leonardo

Veröffentlicht am 13.07.2021 von Julia Grünewald, Johannes Götz

Anfang Juni hat die FVA eine Veranstaltung in der Veranstaltungsreihe „150+1: Mobilitätsperspektiven im Umbruch“ des Projekt Leonardo ausgerichtet. Das Projekt Leonardo ist eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung an der RWTH Aachen, in der Studierende verschiedene Themengebiete von unterschiedlichen Ausgangspunkten betrachten und lernen, kritisch zu hinterfragen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist freiwillig.

Wir folgten damit der Einladung von Herrn Univ.-Prof. Dr. phil. Paul Thomes, Verantwortlicher der Veranstaltungsreihe, und möchten uns an dieser Stelle nochmal sehr herzlich für die Möglichkeit, unseren Verein und unsere Projekte vorstellen zu dürfen, bedanken!

Wortwolke 1

Die FVA blickt auf eine lange und durchwachsene Geschichte von Forschungsprojekten zurück, Treiber der Entwicklungen waren zu meist eine Mischung aus wissenschaftlicher Neugier, dem Willen, die Möglichkeit neuer Konzepte zu beweisen und dem Bedarf an Lösungen für echte Probleme aus dem Vereinsalltag. Zwei Projekte, die unter letzteren Punkt fallen, waren in jüngerer Vergangenheit die FVA 23, eine lärmemissionsarme Abgasanlage für eine DR400, sowie die FVA 24 „Wimi“, der Seileinzugsvorrichtung, die ihre Anfänge in den 80ern fand und heute in mittlerweile vierter Generation gebaut wird. Beide Projekte ergaben sich durch Gegebenheiten an unserem Heimatflugplatz Aachen-Merzbrück: Strenge Lärmschutzvorschriften sorgten für den Bedarf an einer leiseren Abgasanlage, der technische Forschergeist wollte dies erreichen, ohne Einbußen der Leistung hinnehmen zu müssen. Das Ergebnis war die FVA 23, die beide Ziele erfolgreich vereinte und heutzutage noch von der Wolf Hirth GmbH betreut wird. Und die Wimi? Hier schreibt die Betriebsordnung für Schleppmaschinen am Platz das Vorhandensein einer Seileinzugsvorrichtung vor. Bei diesem Projekt geht es nicht mehr darum, ein Konzept zu beweisen, sondern darum, bisherige Grenzen weiter auszureizen, das Konzept zu verbessern und jüngst auch darum, Fertigungsprozesse zu optimieren. Geht es noch leichter, noch schneller, noch sicherer?

Auch unser jüngstes Projekt, die FVA 30, hat seine ganz eigenen Treiber. Das Ziel, einen hybrid-elektrischen Motorsegler mit V-Leitwerk auszulegen und zu bauen, ist sicherlich ambitioniert, bietet gleichzeitig aber spannende und einzigartige Möglichkeiten für junge Ingenieurinnen und Ingenieure eine mögliche Zukunft in der Luft mitzugestalten. Einerseits steckt die Elektrifizierung der Luftfahrt noch in den Kinderschuhen, wodurch Zulassungsprozesse durch Projekte wie unseres mitgestaltet werden und den Grundstein für folgende kommerzielle Entwicklungen legen können. Unsere FVA 30 ist als Forschungsplattform geplant und wird für die kommenden Jahre dazu dienen, verschiedene Energieträger und Antriebskonzepte, sei es Wasserstoff oder die Energierückgewinnung mittels Rekuperation, zu untersuchen und zu erproben.

Wortwolke 2

Die Vorbereitungen für das Projekt Leonardo waren auch für uns ein interessanter Anreiz über den Tellerrand hinauszuschauen: Woher nehmen wir unsere Motivation? Was bedeuten Entwicklungen in der Luftfahrt im gesellschaftlichen und sozialen Bereich? Wo erreicht Engagement seine Grenzen? Jede technische (R)evolution startet zunächst in Machbarkeitsuntersuchungen und muss auf kleiner Skala erprobt werden. Man schaue sich beispielsweise die Elektromobiliät auf der Straße an - dies ist bei der Elektrifizierung der Luftfahrt nicht anders. Es erfordert jedoch enorme Anstrengungen, die Antriebskonzepte für die Luftfahrt der Zukunft zu entwickeln und dann auch zuzulassen, aber genau dieser Herausforderung haben wir uns als Akaflieg gestellt und wir befinden uns auf einem guten Weg, diese Entwicklung maßgeblich aus Aachen heraus voranzubringen.

Möchtest du mit uns an der möglichen Zukunft der Luftfahrt forschen? Erfahre hier mehr.

Sie möchten uns in unserem Vorhaben unterstützen? Getragen werden unsere Projekte vor allem durch unsere enge Zusammenarbeit mit den Hochschulen und Partnern aus der Industrie. Nur gemeinsam können wir den vollen Weg von der Idee, über die Entwicklung und Fertigung bis hin zum Erstflug unserer Prototypen beschreiten. Erfahren Sie hier mehr auf unserer Partner-Seite hier.