Veröffentlicht am 30.04.2014 von Till Sandtner
Vom Flachlandflieger zum Gebirgsflieger, ein Beitrag von Scholli
Dieses Jahr fand der D-Kader-Alpenfluglehrgang auf dem Flugplatz Puimoisson vom 22. März bis zum 5. April statt. Die Organisation wurde von Trainer Nöll übernommen. Insgesamt 23 Teilnehmer, darunter 6 Trainer, fanden sich auf dem Hochplateau westlich der Serre de Montdenier zusammen und nutzten die Möglichkeiten des umliegenden Terrains, welches dem Team sowohl das Fliegen im Flachen ermöglichte aber auch einen schnellen Zugang zum Parcour bot.
Um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten, wurden alle Neulinge einer ausführlichen theoretischen Einweisung unterzogen, in welcher die Regeln und Gefahren des Gebirgsfluges vermittelt wurden. Auch der Außenlandekatalog wurde vorgestellt und erklärt.
Als einer der absoluten Gebirgsflugneulinge flog ich am Anfang erst mal doppelsitzig mit einem Trainer. Der Mistral blies ordentlich aus Nord und wir konnten in die Lure- Welle einsteigen. Für einen Flachlandflieger wie mich, der fliegen im flachen Norden gelernt hat, war es eine völlig neue Erfahrung auf 4500 m Höhe zu steigen. Der Flug ging weiter über den Chabre bis zum Flugplatz Aspres. Dort gelang es uns leider nicht, hoch genug zu steigen um sicher zum Pic de Bure zu springen, weshalb wir umkehrten. Auf dem Rückweg bot sich für mich die Gelegenheit, das erste Mal am Hang zu fliegen. Es war schon aufregend, so dicht am Lure entlang zu fliegen.
Nach weiteren Flügen im Doppelsitzer war es schließlich so weit: Ich durfte die umliegende Bergwelt im Einsitzer erkunden. Mein absolutes persönliches Highlight war es, am Parcour und anschließend an den schneebedeckten Bergen nördlich von Barcelonnette entlang zu fliegen (Grand Berard und L’Aupillon).
Das Wetter war sehr gut und bescherte den erfahrenen Gebirgsfliegern Strecken bis zu 900 km. So erflogen Tobias Welsch und Lukas Heidler den Lehrgangsweitenrekord mit 905,4 km.
Am 1. April sorgte der Chefpilot Sylvain für Aufregung, als er verkündete, dass es eine neue Auflage für den Platz von den Behörden gebe, welche besagt, dass man erst wieder auf der Bahn 26 landen darf, wenn vorher die Bremsen bestimmter Flugzeuge getestet würden. Anschließend verteilte er an fünf Piloten das Testprotokoll. Der Test sah vor, dass erst die Bremsentemperatur der jeweiligen Flugzeuge gemessen, dann das Flugzeug die Piste bergab geschoben und auf Kommando gebremst werden musste. Anschließend wurde erneut die Bremsentemperatur gemessen.