Bericht vom AH-Lehrgang in den französischen Alpen

Veröffentlicht am 30.08.2019 von Dietrich Knörzer

Vom aufregenden Fliegen in den Alpen und dem genussvollen Urlaubsleben in Aix-en-Provence.

Zum 8. Mal fand der Altherren-Fliegerlager der FVA in Sainte Croix du Verdon statt, einen kleinem privaten Flugplatz am Rande einer Hochebene (655 m) und 175m über dem Lac de Sainte Croix, einem großen Stausee, der zum Baden und Wassersport einlädt. Vor genau 20 Jahren kam die FVA zum ersten Mal hierher. Diesmal hatte Norbert Brögger den AH-Lehrgang sorgfältig und vorausschauend organisiert in Abstimmung mit Karl Heidler (Karlo), Vorsitzender des Platzbetreibers Aero-Club Provence e.V., und dem Altherren-Vertreter Miguel Nuño (Alonso).

Wie bereits in früheren Jahren zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. In der ersten Woche kletterte das Thermometer auf 38 Grad im Schatten (wie zu der Zeit fast überall in Europa), und in der zweiten Woche erreichten die Temperaturen 30 – 35 Grad, allerdings mit kühlen Nächten. Der Durchzug einer Front mit einigen Stunden Regen wurde als wohltuend empfunden und zu einem Verschnauftag genutzt.

Besuch der Gendarmerie de l’Air zur jährlichen Inspizierung des Platzes

Fast täglich konnten die erfahrenen Piloten größere Streckenflüge in die Alpen unternehmen, was diese auch intensiv ausnutzen, wie die Statistik zeigt. Täglich wurden lange Flüge mit beachtlichen Kilometerleistungen unternommen. Ziele waren unter anderem die Ercans, Grenoble oder das Matterhorn. Während in den hohen Bergen die Wolken Schatten boten, doch des Öfteren den Fliegern auch Regen bescherten, blieben es über der Ebene und den niedrigen Bergketten oft wolkenlos, so dass eine Abkühlung nur durch die Höhe erreicht werden konnte. Die Basishöhen kletterten über der Ebene auf 3000m (N.N.) und stiegen in den Bergen bis auf 4600m. Wer keine ausreichende Alpenerfahrung hatte, blieb über der Ebene oder schnupperte in gebührendem Abstand an den ersten Bergketten wie der Serre de Montdernier, dem Coupe oder dem Cheval Blanc (2323 m). Oder er ergatterte einen der Copilotensitze in einem der Doppelsitzer mit Motor für einen Schnupperflug in die französischen Alpen.

Eine enge Staffelung ermöglicht das Abstellen von bis zu 15 Flugzeugen. Abends wurden die Flugzeuge an Halteseilen am Boden gesichert.

Flugplatz aus der Luft mit der braunen Landebahn 13/31 auf dem Plateau

Der AH-Lehrgang ist ein für die ehemaligen Mitglieder (Altdamen und Altherren) veranstaltetes zweiwöchiges Fluglager im Sommer. Dennoch sind auch meist eine Hand voll Aktive anwesend, sodass ein enger Austausch stattfinden kann.

Morgendliches Briefing nach dem gemeinsamen Frühstück

An manchen Tagen war allerdings ein doppelsitziger Start mit dem Twin II hinter dem Ultra-Light WT9 Dynamic nur möglich, wenn der Wind einigermaßen auf der Bahn stand. Oft blies er allerdings von Süd, d.h. quer zur Bahn, so dass dem Schlepppiloten Martin André unter den Hot&High-Bedingungen nur einsitzige Starts sicher genug waren. Daher konnten Überprüfungsflüge, Einweisungen oder Übungsflüge zur Scheinerhaltung oft nur mit Verzögerung durchgeführt werden.

Die Abende verbrachte man mit Grillen, Kochen oder Pizza essen bei kühlem Rosé oder Bier gemeinsam auf dem sehr nahen Campingplatz von Stephane, dessen groß gewordene Bäume tagsüber hinreichend Schatten spendeten.

In der zweiten Woche kam noch die Luftsportgruppe Isny aus dem Allgäu mit fünf Segelflugzeugen, so dass der Platz gut frequentiert war. Einige Privatpiloten blieben mit ihren Flugzeugen noch eine Woche länger und nutzen das ausgezeichnete Wetter zu weiteren eindrucksvollen Flügen. Am Ende war Karlo der Spitzenreiter des Fliegerlagers mit seiner DG505MB in geflogenen Kilometern und Stunden. Aber auch die anwesenden Aktiven der FVA kamen fliegerisch auf ihre Kosten. Die gute Erfahrung dieses Jahres lässt den Schluss zu, dass die FVA nicht zum letzten Mal in Sainte Croix war.

Impressionen des Fluglagers:

Geschleppt wurde mit einer Dynamic WT9

Warten auf Thermik im Schatten der Flugplatzhütte

Zweifacher Schub: Für eine höhere Steigleistung startet die DG-1000T mit laufendem Triebwerk

Gipfelreiten auf der La Serre - dem Hausberg von Ste Croix

Geführte Touren durch die atemberaubende Alpenlandschaft gab es für die Neu-Alpenflieger und Unerfahrenen

Titelfoto: Lac de Sainte Croix mit der Ebene (Flugplatz links am Bildrand) und der Serre de Montdernier (1749m)

Text und Fotos: Dietrich Knörzer