EuregioCup 2018 - "Wie geht der Weisweiler?"

Veröffentlicht am 15.05.2018 von Emil Pluta

Ein unterhaltsames, sehr langes Wochenende ist am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. In Aachen-Merzbrück hat unser Partnerverein - der LVA - den alljährlichen EuregioCup ausgerichtet.

Bei Strepla findet ihr die Teilnehmerliste sowie die Ergebnisse der einzelnen Wertungstage.
Dafür müsst ihr einfach auf die Links klicken.

Bei diesem mittlerweile traditionsreichen Segelflugwettbewerb sind 50 Segelflugpilotinnen- und -Piloten mit ihren Flugzeugen in entweder der Igel- oder der Hasenklasse angetreten. Kurz erklärt, diese Unterteilung dient der Separierung nach technisch modernen Hochleistungssegelflugzeugen und den etwas gleitfauleren „Oldtimern“. Als messbare Skala wird die von der DMSt festgesetzte Indexliste verwendet.
Die FVA war mit insgesamt 7 Piloten und 4 Vereinsflugzeugen stark vertreten und – ich greife vor – am Ende sogar sehr erfolgreich mit einem dritten Platz für Harzza bei den Igeln und einem vierten Platz für Erwin bei den Hasen: Herzlichen Glückwunsch!
Doch auch der Rest schlug sich sehr gut, was bei so manch kniffliger Thermik durchaus beachtenswert war. Am Ende waren es insgesamt drei von fünf Wertungstagen.

Thermikkreisen über dem Aachener Kreuz

Das Grid vor dem 1. Wertungstag

Blick aus dem Cockpit der “AJ”

Der Mittwoch sollte ein guter Flugtag werden, auch wenn es erst schleppend losging. Dieser zweideutige Ausdruck bezieht sich darauf, dass erst bei der dritten Runde „Antesten der Thermik“ die Flugzeuge oben blieben und sich bis dahin insgesamt 9 Flugzeuge nach vorzeitiger Landung für ihren Wiederstart in letzter Reihe einsortieren mussten. Ausgeschrieben war eine Racing-Task für die Igel und eine AAT bei den Hasen, beides führte in südlicher Richtung in die Eifel hinein.

Mäßiges Wetter zwingt die Wettbewerbsleitung zum Neutralisieren

Am Freitag mussten sich elf Segelflugzeuge gegen die schwache Thermik geschlagen geben und am Flugplatz Düren-Hürtgenwald außenlanden. Schon am Mittag kursierte daher der Begriff „Außenlandezentrum“. Dennoch war die Situation sehr komfortabel, denn vor Ort erwartete die Wettbewerber eine direkte Versorgung mit Kaltgetränken.

Am Samstag, dem dritten Wertungstag schafften es die Hasen dann über dem Kraftwerk Weisweiler kreisend von 1500 bis auf 600 Meter abzusinken – es passiert auch nicht alle Tage, dass uns die Industriethermik so im Stich lässt. Fraglich wird sowieso, wie es nach vollzogener Energiewende für die Aachener Streckenflieger aussieht, wenn die nach Hause bringenden Kohle-Kraftwerke einmal abgeschaltet sind. Aber bis dahin wird noch einige Zeit ins Land gehen – und vielleicht sogar der Flugplatz EDKA zum Forschungs-Flughafen, wie es der Bürgermeister der Stadt Würselen bei der Siegerehrung am Sonntag stolz als Plan wiederholt unterstrich.

Wenn Braunkohle-Bagger klein werden - Tagebau Inden

Der Donnerstag wurde bereits um 10:00 für die Igel beim Briefing neutralisiert. Die Hasen waren dagegen noch sportlich unterwegs und durften die Flugzeuge aufrüsten, zum Start schieben, um sie dann schlussendlich doch wieder abzubauen. Positiv aus Sicht der FVA war dann, dass sich die GZ wieder einsatzbereit meldete und für den restlichen Wettbewerb als Schleppflugzeug zur Verfügung stand.

Fünf Schleppflugzeuge sorgten für einen zügigen Start

Dennoch führte auch der dritte Wertungstag zu schönen Flügen gen Osten ins Bergische Land. Gewendet wurde in der Gegend um Attendorn, was zu Strecken von etwa 250 Kilometern reichte. Bereits am Samstag Abend dann hatten alle Teilnehmer ihre Flugzeuge abgebaut und abfahrbereit in den Anhängern verstaut – für Sonntag war Regen und zugezogene Bewölkung vorhergesagt.

Besonders Bonkel und Teflon, für die es der erste Wettbewerb überhaupt gewesen ist, gehen mit wertvollen Erfahrungen nach Hause: „Ich selbst für mich hätte die heute ausgeschriebene Strecke nie angemeldet; und doch sind wir rumgekommen!“.

Abrüstromantik

“Team Glasflügel”, hier die Club Libelle

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird ein Großteil der Pilotinnen und Piloten nach diesen schönen Tagen in der freundschaftlichen Atmosphäre des EuregioCups auch an Pfingsten 2019 wieder am Start sein, wenn es heißt: „Aachen Wettbewerb, Seil straff, Alpha Charlie Schleppstart Piste 08“.

An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an die scheidenden Wettbewerbsleiter HaJo und Ulf sowie die Sportliche Leitung in Person von Turbo und auch das gesamte unterstützende Team dahinter. So macht Fliegen allgemein und speziell Wettbewerbsfliegen Spaß!

Genau hinsehen: Der Himmel füllt sich unter Cirren

So viele Segelflugzeuge in EDKA gibt es nur zum EuregioCup