Veröffentlicht am 1.12.2022 von Alex Servais
Nachdem die meisten schon ein bis zwei Tage vorher angereist waren, ging es am Dienstag, den 15. November endlich mit dem Lehrgang los. Zuerst wurde zusammen in der Werkstatt gefrühstückt und kurz darauf ging es auch schon in den Theorieunterricht bei Heiko „Spargel“ Wolff, unserem alten Herrn, der während vier Tagen morgens einen intensiven Theorieunterricht zur Wartung von Flugzeugen in FVK-Bauweise gegeben hat. Eingegangen wurde in diesem Unterricht u.A. auf die verschiedenen Gewebearten, die in Segelflugzeugen verbaut sind und wie man diese richtig repariert. Eine Eigenschaft von Kohlefaser ist zum Beispiel, dass sie im Vergleich zu Glasfaser sehr steif ist, aber dafür eine höhere Festigkeit aufweist und leichter ist. Außerdem wurden grundlegende Wartungsarbeiten an Segelflugzeugen erklärt und analysiert.
Nachmittags wurden die Werkzeuge ausgepackt und die Latzhose übergezogen, denn das theoretisch Erlernte musste natürlich praktisch ausprobiert werden. Dazu wurden insgesamt 5 Workshops an 4 Tagen durchgeführt. Zu den Workshops gehörten Drahtsicherungen, Ruderrestmomente bestimmen, Laminieren, Schäften und Polieren/Schleifen/usw. Schäften ist eine Reparatur, die man vornehmen muss, wenn Beschädigungen in Faserverbundwerkstoffen beseitigt werden müssen.
Am Wochenende wurde dann noch eine theoretische Einheit von unserem Altherren Emil „Teflon“ Pluta gegeben, die zum Ziel hatte, alle rechtlichen Aspekte der Wartung zu erlernen. Man konnte somit erfahren, welche Reparaturen man überhaupt durchführen darf und für welche man einen externen Prüfer haben muss, der die Arbeiten genehmigt. Außerdem wurden nochmal die Unterschiede zwischen LBA, DAEC, BFU, CAO, CAMO und allen anderen Organisationen und Abkürzungen erklärt, sodass alle Teilnehmer nun flüssig in der Sprache des Wartungs- und Reparaturrecht sind.
Alles in allem war es ein gelungener Lehrgang, in dem alle viel gelernt haben. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn der nächste Zellenwart ansteht und die kommende Winterwartung, in der man das Erlernte anwenden kann.